Künstlerinnen im Museum Ludwig
Anlässlich des feministischen Kampftages am kommenden Samstag standen für den KölnTag im Museum Ludwig heute die Künstlerinnen im Mittelpunkt; nicht die etablierten „Dauerbrennerinnen“ wie Paula Modersohn-Becker, sondern eine neue Arbeit für die große Stirnwand im Treppenhaus des Museums von Kresiah Mukwazhi im Rahmen der Schultze Projects, die Arbeiten von Ursula „Spinne“ Schultze-Bluhm und eine weiche Skulptur von Yayoi Kusama.
J war bemerkenswert gut informiert und kannte im Gegensatz zu A und mir die beiden letztgenannten schon. Immerhin hängt Kusama das Prädikat „erfolgreichste lebende Künstlerin“ an. (Zukunfts-Stephan hier: Ich konnte diese Wissenslücke ein paar Tage später etwas schließen. Kusama ist auf einmal überall!)

Das etwas unfreiwillige Highlight war aber unsere Führerin des Museumsdienstes. J, A und ich kannten sie schon von einer Führung durch Harald Naegeli in Köln im Museum Schnütgen 2022. Seitdem ist der Satz „Da ist man ja auch gleich bei Otto Dix.“ der Insider-Spruch für nicht nachvollziehbare Themensprünge! Diesmal waren wir „direkt bei Kandinsky“, denn „bei Punkten sind wir ja auch direkt bei Linien“ und die „blauen Reiter … die reiten“. Das ist nicht despektierlich gemeint: Das Fachwissen und die minutiöse Vorbereitung von ihr sind beeindruckend, ihre Versuche mit den Zuhörenden zu interagieren und einen Dialog zu schaffen höchst löblich und ihre wissensvermittlerischen Fähigkeiten ausbaufähig. Die Frau ist eine museumspädagogische Naturgewalt—muss man erlebt haben!