Papa Roach & Wage War in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf
Dieses Konzert war wie eine um mich geschlungene warme Decke. Eine Decke aus Nostalgie, Musik, die so irgendwie niemand mehr macht, Jacoby Shaddix’ irrem Blick und einer launigen Vorband. Und diese warme Decke hatten M und ich auch bitter nötig, standen wir doch gut eine Stunde erst mal in der Kälte Schlange. Keine Ahnung was da los war, aber sei’s drum. Das Alt schmeckte sowohl draußen aus der Flasche als auch drinnen vom Fass und da Support Wage War schon spielten, als wir die Halle betraten, wurde uns schnell warm.
Die Mannen aus Florida spielten eine gefällige Mische aus Metalcore, Industrial und Elektro, die ich mir noch einmal in Ruhe zu Gemüte führen muss. Da die Diskographie der Band schon fünf Alben umfasst, habe ich die nächsten Tage ordentlich Futter. Ein hochklassiger Anheizer!
Aber gekommen waren wir für Papa Roach! Die starteten mit imposantem Kakerlaken-Vorhang, Pyro, Video-Installation, viel Energie und ihrer taufrischen Single Even If It Kills Me. Direkt danach kamen zwei Infest-B-Hits um klarzumachen, dass wir tatsächlich das 25jährige Jubiläum dieses Brettes von Nu-Metal-Album feiern.
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Und so ging es die nächste Stunde munter weiter! Die Bandmitglieder wurden lokalpatriotisch zu 2pacs California Love vorgestellt, der eigene Song Forever wurde mit Linkin Parks In the End verheiratet. Ja, das Level an Verneigung vor anderen Helden des Genres war hoch.
Genauso wie das Niveau der Publikumsinteraktion! Ein LED-beleuchteter Iro hatte es Mr. Shaddix dabei besonders angetan. Warme Wort für den Metal-Standort Deutschland und die gute Stimmung in Düsseldorf gab es obendrein. Zusammen mit dem Versprechen, einen Teil der Einnahmen an eine lokale Organisation zu spenden, die sich Menschen mit Suizidgedanken annimmt. Die Videobotschaft und begleitenden Ansagen der Band dazu waren angenehm dezent und gleichzeitig kamen bei mir keine Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit auf. Eine schöne Geste!
![](https://res.cloudinary.com/stephanmax/image/upload/v1738940062/papa-roach-dramatic.jpg)
Nach kurzer Pause kam die Band zum Encore raus und wir damit zu unserem Highlight: Between Angels and Insects, Infest, Broken Home—eingeleitet mit Lose Yourself von Eminem—und schließlich Last Resort. Das über alle Zweifel erhabene Prunkstück wurde wunderbar mit anderen berühmten Riffs des Genres angeteasert: Korn, Deftones, Limp Bizkit, System of a Down—alle bekamen das ihnen zustehende Zitat. Aber dabei fiel mir auf: So richtig präsent und produktiv sind davon eben auch nur noch Papa Roach!
Und darüber bin ich sehr glücklich!