Flood the Zone with Love Hackathon beim PAD Festival Wiesbaden

Ich sitze im ICE von Deutz nach Wiesbaden um beim Hackathon Flood the Zone with Love – Bots für schwierige Zeiten? mitzumischen. Das Ganze findet im Rahmen des Performing Arts & Digitalität Festival Wiesbaden (PAD) statt und ich bin sehr gespannt auf die Mischung aus Theater-Performances, Kunst und Hacken.

Wir werden mit der Software adaptor eX vom Künstler*innen-Kollektiv Machina eX arbeiten, die sich an der Schnittstelle von Theater und Computerspiel sehen. Habe ich schon erwähnt, dass ich krass gespannt bin? Ich bin immer wieder fasziniert, wie sich Menschen Technik und Code zunutze machen um geilen Scheiß zu fabrizieren.

Genau da sehe ich mich und meine Selbstständigkeit: Software für das Gute, das Abseitige, das Künstlerische, das Benötigte, immer abseits von Big Tech und Tech Bros. Daher bin ich sehr dankbar für Veranstaltungen wie diese und voller Vorfreude auf das Wochenende.

Abstraktes Kunstwerk, das aus vielen neonfarbenen (vor allem grünen) Linien eine Art Baum darstellt.
Die Webseite vom PAD ist verdammt sexy und diese Hintergrundgrafik macht richtig Bock auf das Festival.

Ich werde die Notiz hier nach und nach mit meinen Eindrücken vom Hackathon aktualisieren. Falls wir einen kleinen Beta-Bot zustande bringen, kommt vielleicht auch noch eine kleine Projektseite. Und: Der PROCJAM 2024 startet auch noch heute! Creative Coding Overload!

2024-10-27: Nachschlag

Das Wochenende war spaßig, produktiv und inspirierend! Die Organisatoren Yves und Mirko starteten mit einem in adaptor Ex modellierten Kennenlernspiel via Telegram-Bot, der mich mit Creative Technologist Meredith Thomas vom Projekt ANA zusammenwürfelte. Mit Meredith bin ich sehr schnell vom Kennenlernen zum Philosophieren über Kunst und KI übergegangen. Die von ihm erwähnte School of Machines, Making & Make Believe muss ich mir genauer anschauen. Randgedanke: Warum kommen solche Angebote immer aus Berlin? Ich liebe Berlin, aber diese Omnipräsenz nervt auch etwas.

Nach einer Einführung in adaptor Ex und Mittagessen im nahegelegenen deutsch-kroatischen Restaurant Mauritius, ging es am Nachmittag mit dem Hacken los. Ich konnte recht schnell einen kleinen Telegram-Bot mit HTTP-Anfragen an bekannte offene APIs füttern und zum Laufen bekommen. Richtung Abend entwickelten die anderen Teilnehmenden dann große Freude an der Implementierung von OpenAI-Produkten in adaptor Ex. Ich konnte da nicht mitziehen! Der unbedachte Einsatz von LLMs und Pseudo-KI bereitet mir in Anbetracht fragwürdiger Ethik, horrender Energiekosten und fraglichem Mehrwert zu viele Bauchschmerzen. Da wir in einer Gesprächsrunde auch explizit über Techno-Optimismus sprachen und ChatGPT auch im weiteren Festivalprogramm eine große Rolle spielte, habe ich meine Bedenken nicht an die große Glocke gehängt. Aber ja: In mir regt sich Widerstand, den ich noch einordnen muss.

Der Tag war dennoch fantastisch und ich überlegte, wie ich Flood the Zone in das Fluten von LinkedIn mit Kunst übertragen könnte. Die Stimmung wurde immer vertrauter und ausgelassener, mit einem Pizza-Festessen als Höhepunkt.

Am nächsten Tag ging es mit neuer Energie weiter. Vor allem Yves hat das komplette Format toll moderiert, während Mirko immer wieder als kompetenter Techie in Erscheinung trat; komplett mit eigenem Router, Server und programmierbaren Leuchtmitteln. Ein dynamisches Duo! Am Ende fabrizierten wir dann tatsächlich gemeinsam einen Bot-Prototypen und hatten sogar noch Zeit, ein paar Festivalbeiträge zu sehen: